DREADLOCKS

Eine Frisur mit langer Geschichte

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Die Haarfrisur spielt in der menschlichen Gesellschaft ein wichtige Rolle: Sie ist ein nach außen hin sichtbares Charakteristikum eines jeden Menschen, das großen Einfluß auf den "ersten Eindruck" hat. Bei dem einen bringt sie das Lebensalter, bei dem anderen die politische Einstellung zum Ausdruck. Der Skinhead ist stolz auf seine blinkende Glatze, der Yuppie sorgt sich um seinen frisch gezogenen Scheitel, der Punk schockiert mit seinem bunten Iro, die Hausfrau legt Wert auf ihre getönte Dauerwelle. 

Schon im alten Ägypten trugen die Menschen Dreadlocks bzw. Dreadlock-Perücken. Sogar Tutanchamuns Mumie hat Dreadlocks.

 

In den Hinduistischen Vedaschriften, die zwischen 5000 v. Chr. und 1500 v. Chr. datiert werden, werden Shiva und seine Anhänger als „jaTaa“ beschrieben. JaTaa bedeuted: „verdrehte Locken tragend“.

 

Die Vedaschriften beeinflussten den Buddhismus, den Jainismus, sogar die keltische Kultur. Nach Julius Caesar hatten die Kelten „Haar wie Schlangen“. Auch die Germanen, Wikinger, Griechen und Naga trugen Dreadlocks, sie waren auch Teil der mesoamerikanischen Kultur.

 

William Hickling Prescott beschreibt in „Die Eroberung von Mexiko“ aztekische Priester mit Dreadlocks: „... ihre langen und verfilzten Locken flossen ungeordnet über ihre Dunklen Roben...“. In Senegal gründeten sich 1887 die Baye-Fall, ein Islamischer Sufiorden, dessen Mitglieder auch Dreadlocks trugen.

 

Man findet die Dreadlocks bei verschiedenen Naturvölkern in Afrika und Asien. Dabei symbolisieren sie oft "Heiligkeit". Schamanen, Medizinmänner, Sadhus haben in ihrer jeweiligen Gesellschaft eine wichtige spirituelle Bedeutung. Als äußeres Zeichen tragen sie unter anderem ihre Haare lang, meist als Dreadlocks.

 

Dreadlocks sind die ursprünglichste Haartracht aller Afrikaner. Dieser natürliche Haarwuchs galt in Afrika lange als normal, bis mit den europäischen Eroberern auch die europäische "Zivilisation" nach Afrika gelangte. Daß die europäische Lebensart einer besonderen Ideologie folgt, nämlich dem "Recht des Stärkeren" und nur auf Machtausübung ausgelegt ist, hatte nicht nur in Afrika verheerende Konsequenzen für die Ureinwohner. Bis in unsere heutige Zeit ist der Kampf zwischen den Ideologien zu spüren.


Dreadlocks haben sich dabei zu einem wichtigen Symbol entwickelt. Sie stehen für den Kampf gegen Unterdrückung. Mit dem Aufkommen des römischen Reiches wurden von den glattrasierten Römern Versuche unternommen, die Naturvölker von ihrer Ursprünglichkeit zu entfernen. Sie zwangen ihre Gefangenen und Sklaven, sich ihre Haare abzuschneiden, als äußeres Zeichen der Unterwerfung.


Haile Selassie, the Lion of Zion und ein Prophet

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Die größte Bedeutung und der größte Bekanntheitsgrad der Dreadlocks geht von der Religion der "Rastafaris" aus. Dabei handelt es sich um eine relativ junge Religion, die in den Zwanziger Jahren dieses Jahrhunderts entstanden ist. Die Rastas glauben, daß Haile Selassie, der 1930 zum Kaiser von Äthiopien gekrönt wurde, der wiedergeborene Jesus Christus sei. Dafür finden sie viele Belege in der Bibel [Die Offenbarung, Kap. 5, Vers 2-5, und Kap. 19, Vers 11 und 16]. Zudem läßt sich die Linie der Vorfahren von Haile Selassie bis zu König David zurückverfolgen. Bei seiner Krönung erhielt Haile Selassie [der eigentlich Tafari Makonnen hieß] den Titel "Ras Tafari" [Ras = Haupt]. Seine Anhänger nannten sich dementsprechend.


Dreadlocks sind so für den Rasta das primäre Merkmal für die Zugehörigkeit zu ihrem Glauben.

Se stehen für die "Heimführung", die "Menschlichkeit Gottes", den Bund zwischen Gott und seinem erwählten Volk. Sie symbolisieren die Weigerung der Rastas, sich von der althergebrachten und natürlichen Lebensweise zu distanzieren. In einigen Schriften wird dem heiligen Mann, dem von Gott Auserwählten, verboten, seine natürliche Haartracht zu verändern. Auch Propheten, die Alt-Israeliten und selbst Jesus Christus sollen Dreadlocks in etwas abgewandelter Form getragen haben. Das offizielle Symbol der Äthiopier, der aufrechtstehende Löwe, deutet zudem auf die Bedeutung der Dreadlocks hin, die oft mit der Mähne eines Löwen verglichen werden.

Viele Rastas haften dem Glauben an, daß ihre Dreadlocks hochgespannten Drähten entsprechen, die die göttliche Energie und Inspiration empfangen. Sie sind für die Rastas eine Art telefonischer Empfänger und Überträger.

Auf Jamaika und an vielen anderen Orten dieser Welt wurden Dreadlocks jedoch als ein Zeichen für asoziales, verkommenes, kriminelles und gewalttätiges Verhalten aufgefaßt. Das Vorurteil lebte. Die Verfolgung der Rastas, die in der gesamten Karibik durchgeführt wurde, basierte auf diesen Vorurteilen. Bei Festnahmen wurden den Rastas ihre Dreadlocks abgeschnitten, was sich diese nicht immer ohne weiteres gefallen ließen. Das Vorurteil der gewalttätigen Rastas fand so seine Bestätigung.

In den letzten 40 Jahren haben Dread-locks durch den weltweiten Siegeszug der Reggaemusik internationale Bekanntheit erlangt. Bob Marley und Peter Tosh, wie auch viele andere Reggae- Künstler, trugen ihre Dreadlocks mit Stolz und Würde, was ihnen nicht nur von ihren schwarzen Brüdern und Schwestern hoch angerechnet wurde.


Dreadlocks waren plötzlich salonfähig. Auch Weiße fingen an, ihre Haare als Dreadlocks zu tragen. Mittlerweile gehören sie zur Jugendkultur wie das Piercing. Sie lassen sich in verschiedensten Szenen wiederfinden:

Nicht nur bei Reggaefans, auch bei Rappern / HipHoppern, Hardcore- oder Trancefan. Dreadlock-Träger haben nicht mehr unbedingt den religiösen Hintergrund, sondern richten sich auch nach Trends und Moden.

 

Dennoch bleiben, trotz aller Trends und Moden, Dreadlocks etwas Besonderes, die "Haartracht der Heiligen".